Iron Man - der neue Mann?
Ca. eine Dekade lang dauert das politisch korrekte Intermezzo im Mainstreamfilm an. Die 1990er räumen dem Hörnerabstoßen weiblicher Gralsritterinnen im Großstadtdschungel einen Primetime-Sendeplatz ein, die Serien entdecken weibliche Heldinnen mit Superkräften, die die Menschheit und die mit ihnen befreundeten Männer vor Vampiren (Buffy) oder dem Bösen an und für sich (Charmed) schützen, und sogar das Actiongenre feiert Abschied von der Frau als lediglichem optischen Aufputz: so wird beispielsweise „M“ zu einer Frau, die Bond schon einmal einen sexistischen Dinosaurier schimpft, der Terminator wird im neuen Millenium sogar zur tödlichen Blondine. Gleichzeitig sollen die männlichen Gegenstücke dazu role models sein; sie propagieren den einfühlsamen Mann, der Frauen mit ausgesuchtem Respekt behandelt, der Beziehungen ernster nimmt als ein weibliches Gegenüber und der schon einmal das Nachsehen hat. Manchmal scheint dieser Prototyp, der trotz allem so tut, als hätte er noch nie etwas von der Identitätskrise des modernen Manns gehört, nicht ganz farbecht.
Vielleicht verlangt es deswegen das männliche Publikum wieder nach stärkerem Tobak, und die breitbeinigen (Western-)Helden, die vor allem sich selbst, das Spiel und das Abenteuer in jeder Hinsicht lieben und doch angeblich bereits in den eigenen Untergang geritten sind, feiern fröhliche Urständ. Neulich auf der Leinwand, da strotzte mir eine wilde Mischung zwischen Charlton Heston, Roger Moore und Flavio Priatore entgegen, der „Iron Man“, ein milliardenschwerer nicht mehr ganz so junger Playboy mit Haudrauf-Mentalität, der sich sein Geld mit Kriegsspielzeug für Erwachsene verdient und seine One-Night-Stands am Tag danach von seiner Sekretärin mit einem verbalen Tritt in den Arsch vor die Tür setzen lässt.
Andy Stark lässt eine neue Generation Männerherzen höher schlagen. "Er ist ein Arschloch!", sagt mein Neffe, der mich ins Kino begleitet hat. Er sieht den Film auf eigenen Wunsch hin zum dritten Male. „Und das gefällt dir?“ frage ich. „Ja!“ sagt er und strahlt.
- Antonina
Vielleicht verlangt es deswegen das männliche Publikum wieder nach stärkerem Tobak, und die breitbeinigen (Western-)Helden, die vor allem sich selbst, das Spiel und das Abenteuer in jeder Hinsicht lieben und doch angeblich bereits in den eigenen Untergang geritten sind, feiern fröhliche Urständ. Neulich auf der Leinwand, da strotzte mir eine wilde Mischung zwischen Charlton Heston, Roger Moore und Flavio Priatore entgegen, der „Iron Man“, ein milliardenschwerer nicht mehr ganz so junger Playboy mit Haudrauf-Mentalität, der sich sein Geld mit Kriegsspielzeug für Erwachsene verdient und seine One-Night-Stands am Tag danach von seiner Sekretärin mit einem verbalen Tritt in den Arsch vor die Tür setzen lässt.
Andy Stark lässt eine neue Generation Männerherzen höher schlagen. "Er ist ein Arschloch!", sagt mein Neffe, der mich ins Kino begleitet hat. Er sieht den Film auf eigenen Wunsch hin zum dritten Male. „Und das gefällt dir?“ frage ich. „Ja!“ sagt er und strahlt.
- Antonina
wienermischung - 8. Mai, 14:17