Männer

8
Mai
2008

Iron Man - der neue Mann?

Ca. eine Dekade lang dauert das politisch korrekte Intermezzo im Mainstreamfilm an. Die 1990er räumen dem Hörnerabstoßen weiblicher Gralsritterinnen im Großstadtdschungel einen Primetime-Sendeplatz ein, die Serien entdecken weibliche Heldinnen mit Superkräften, die die Menschheit und die mit ihnen befreundeten Männer vor Vampiren (Buffy) oder dem Bösen an und für sich (Charmed) schützen, und sogar das Actiongenre feiert Abschied von der Frau als lediglichem optischen Aufputz: so wird beispielsweise „M“ zu einer Frau, die Bond schon einmal einen sexistischen Dinosaurier schimpft, der Terminator wird im neuen Millenium sogar zur tödlichen Blondine. Gleichzeitig sollen die männlichen Gegenstücke dazu role models sein; sie propagieren den einfühlsamen Mann, der Frauen mit ausgesuchtem Respekt behandelt, der Beziehungen ernster nimmt als ein weibliches Gegenüber und der schon einmal das Nachsehen hat. Manchmal scheint dieser Prototyp, der trotz allem so tut, als hätte er noch nie etwas von der Identitätskrise des modernen Manns gehört, nicht ganz farbecht.

Vielleicht verlangt es deswegen das männliche Publikum wieder nach stärkerem Tobak, und die breitbeinigen (Western-)Helden, die vor allem sich selbst, das Spiel und das Abenteuer in jeder Hinsicht lieben und doch angeblich bereits in den eigenen Untergang geritten sind, feiern fröhliche Urständ. Neulich auf der Leinwand, da strotzte mir eine wilde Mischung zwischen Charlton Heston, Roger Moore und Flavio Priatore entgegen, der „Iron Man“, ein milliardenschwerer nicht mehr ganz so junger Playboy mit Haudrauf-Mentalität, der sich sein Geld mit Kriegsspielzeug für Erwachsene verdient und seine One-Night-Stands am Tag danach von seiner Sekretärin mit einem verbalen Tritt in den Arsch vor die Tür setzen lässt.

Andy Stark lässt eine neue Generation Männerherzen höher schlagen. "Er ist ein Arschloch!", sagt mein Neffe, der mich ins Kino begleitet hat. Er sieht den Film auf eigenen Wunsch hin zum dritten Male. „Und das gefällt dir?“ frage ich. „Ja!“ sagt er und strahlt.

- Antonina

6
Apr
2008

Heute bin ich 28

Das ist nicht schlecht, aber immer noch zu alt, findet Dr. Kawashima. Sein grob geschnitztes virtuelles Gesicht grinst mir aus dem Nintendo DS entgegen, mehr üben ist seine Botschaft.
Nicht, dass Kopfrechnen, Silbenzählen und andere Aufgaben des Computerspiels nichts mit Denken zu tun hätten. Der Trainingseffekt ist bei "Dr. Kawashimas Gehirnjogging" aber bemerkenswert. Dementsprechend liegt von möglichen vier BenutzerInnen meist jene Person vorne, die am regelmäßigsten trainiert. In diesem Sinne ist es keine Niederlage, mal nicht die "jüngste" Spielerin zu sein :)

tina

12
Feb
2008

Plage Nr. 4

Anrufe weit nach Mitternacht von dir kaum bekannten, dafür aber betrunkenen Menschen, die dir, wenn du verschlafen abhebst, zuerst gar nicht zuordnenbar sind, und die solch einen Anruf für den geeigneten Rahmen und Zeitpunkt dafür halten,

a) dir ihr Herz über eine gerade in die Brüche gegangene Beziehung auszuschütten (?)

b) ein Date mit dir auszumachen

c) Infos über den emotionalen Verfügbarkeitsstand deiner besten Freundin/Schwester/... einzuholen

d) den Geniestreich versuchen, die drei oben genannten Punkte miteinander zu kombinieren (Vielleicht eine multiple Persönlichkeit? oder einfach nur eine auf der Packungsbeilage nicht ausgeschilderte interessante Nebenwirkung irgendeiner Substanz?)

Hmmm...


- Antonina

12
Dez
2007

schwierige Frauen

Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen, z. B. der Relativitätstheorie.
- Albert Einstein

Wenn Frauen unergründlich scheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer.
- Katharine Hepburn

Dem ist nichts hinzuzufügen.

- Antonina

6
Jul
2007

causa harmoniae

Manchmal
Bist du mir fremd.
Ein Gutteil meiner Welt entzieht sich dir,
ein andrer bleibt dir unverständlich,
und auch du bist mir nicht fassbar.
Was bindet mich an dich,
wenns nicht um des Gemeinen willen ist?
Das du mich liebtest?
Oder ich dich?
Und wie wäre das messbar –
Ein vergänglich Gefühl wie Raureif auf den Wiesen
Oder Regenduft auf staubgem Boden,
ein zart Wort nur, das – gebraucht man es zuviel-
zerfällt im Munde.
Den Konturen meiner selbst,
die du im Dunkel mehr erahnen als erfühlen kannst,
setzst die Oberfläche eines Fels in praller Sonne du entgegen,
dem warmes Rot Schatten für das Auge zeichnet
im Lichtspiel derer das eigentliche sich verliert.

Wir treffen einander an den Brückenköpfen unserer Pole,
und woran ich sonst verzweifeln wollt, wird mir ganz lau.
So wenig ich auch von dir begreife,
so ist mir doch, als würd ich dich erkennen –
mehr als ich mit Worten fangen kann.
Die jedoch, die du nicht mit dem Munde formst,
die künden mir dein Lied
und rührn mir an den Grund der Seele.
Dies Wissen begleitet mich,
und legt sich abends mit mir neben dir nieder,
macht leicht mich und die Lider schwer
und lässt mich Ruhe finden
und steht auf mit mir des andern Tags
und trägt mich, wenn ich wankend werde:
das Wesentliche mag dem Auge sich verschließen -
vertraut man doch darauf,
dass kein Pfand Gewissheit je zu bringen mag,
so wird auch denn die Blinde sehend
was vor ihr sie dem Tage gleich zu pflücken findet.
Ich weiß nicht, weshalb wir alles teilen sollen,
wenn so viel es zu entdecken gilt
das mir durch dich erst
seine Tore offen weist.

Warum du mir bist was du mir bist?
Ich vermags nicht zu ergründen
Und doch weiß ichs irgendwie
Und bins zufrieden zu genießen.


-Antonina

16
Apr
2007

Magna Mater?

Ylva und Ylvie, Teil IV:
Ylva-und-Ylvie-auf-grosser-Fahrt
Geschichtsschreibung ist eben etwas spannendes...

Geschichte sowieso: die griechisch-römische Kultur, die nunmehr als "Wiege der Kultur Europas" unser Weltbild prägt, verdanken wir ihr auch quasi als Dyssynergie das Bild der auf das häusliche Leben reduzierten Frau als summum bonum?

- Antonina -

10
Apr
2007

wickie und die starken frauen

am wikingerschiff kracht es: seit ylva und ylvie mitsegeln, weiß keiner mehr, was er darf und was nicht. putzen, waschen, kochen, steuern und denken: keine reinen männer- und keine reinen frauensachen mehr.
kein wunder, dass verwirrung ausbricht?

tina

7
Feb
2007

Philippa Lady Chandos

Mir fehlen die Worte im Munde
Sobald sie den Hals erreichen,
haben sie sich verflüchtigt

Wie gut, dass du in meinen Augen
Bücher zu lesen vermagst
Sie verraten dir vielleicht auch,
was ich in Bildern nur
aber stets ohne Ton
vor meinem inneren Spiegel habe

Es macht meinen stummen Mund lächeln
Und leuchtet aus meinem Blick
Deine Fähigkeit zu lesen
Schenkt mir vielleicht meine Sprache wieder

Orange-County

-Celia-

25
Jan
2007

mein herz so weiß...

...wie die temperaturverstörte winterlandschaft da draußen. Was will es denn? Am liebsten abheben mit dem Wind, sich treiben lassen, einfach sehn, wohin die strömung es trägt.
Ein bisschen Akazienhonig für den Hals, ein bisschen finnische Mitsommernacht, etwas Wärme, die echt erscheint.
Dafür muss es ein bisschen Farbe bekennen. Und damit es sich nicht schreckt, pflastere ich seinen Weg mit Situativen, auf dass es die Steine nicht sieht.
"Sind wir da, die Höhe der Sonne zu ermessen oder uns an ihren Strahlen zu wärmen?" Ich bin für zweiteres. Vielleicht gibt sie meinem Weiß ein bisschen Farbe.

- A. CordELIA -

17
Dez
2006

Werkstätte gesucht

Hollywood-Filme sind etwas schönes. Sie verderben uns nur leider völlig fürs Leben. Nimmt man sie für bare Münze, wartet frau darauf, dass einem der körpereigene Instinkt Warnsignale gibt (in welcher Form auch immer), wenn der Richtige die Szene betritt. Ich frage mich, ob dieser Mechanismus vielleicht regelmäßig im Werk auf seine Funktionstüchtigkeit untersucht und gewartet werden muss und man nur vergessen hat, mir das mitzuteilen. Vielleicht laufe ich schon eine Dekade mit leeren Batterien durchs Leben und weiß das gar nicht. Hmm. Weiß eine von euch einen guten Mechaniker?

Celia