Jenseits der unerträglichen Leichtigkeit des politischen Geschehens
Die Wahlkampfgewinnerin stellt außer dem Kanzler lediglich unter Beweis, dass ihr jedwedes Gespür abhanden gekommen ist: für Realpolitik, für den WählerInnenwillen, dafür, was gut für sie ist.
Eine derartige Ressortverteilung und ein plötzlicher Anflug von selektivem Alzheimerbefall in Hinblick auf die eigenen plakativsten Wahlversprechen ist selbst im charmanten politischen double speak höchstens eine sehr "mutige Entscheidung".
Wieviel Führungskraft, wieviel Durchsetzungsvermögen hinsichtlich seines Programms, so noch vorhanden, trauen man und frau einem Kanzler zu, der seine Schlüsselministerien dem ihm unterlegenen politischen Gegner überlässt? Und von einem Großen Fressen in eben dessen ureigensten emsigen Dunstkreis (bei der ungeschickten Auswahl seiner Dinnerpartner hinterlässt er gern einen patscherten Eindruck) ausrichtet, dass der seiner Partei zu Oppositionszeiten ein solcher Dorn im weitblickenden Augenlichte gewesene Finanzminister eventuell mit seiner Zustimmung weiterhin Entscheidungen auf die lange Regierungsbank schiebt?
Wer hat ihm von der befreienden Wirkung der Arbeit erzählt, zu der er jetzt Studierenden in Form einer Befreiung von den ungeliebten Gebühren im Austausch zu Sozialdiensten rät, auf dass sie zwar einen nützlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten mögen, aber dafür ein Berufsfeld, das ohnehin bereits unter chronischer Unterbezahlung, fehlender Wertschätzung und daher auch Unterbesetzung leidet, weiter diskreditieren? Und an welche Zielgruppe ist dieses Angebot eigentlich gerichtet? Sollten wir nicht eigentlich davon ausgehen, dass StudentInnen, die sich die Studienkosten schwerer leisten können als andere, bereits längst ein wichtiger Bestandteil des Sektors Teilzeitarbeit geworden sind und jetzt nicht vor Freude vom Stuhl kippen, wenn Ihnen ein paar pensionsversicherungstechnisch gut versorgte wohlmeinende ältere Herren (und Damen?) anbieten, die beanstandeten Gebühren à € 6.- die Stunde abzuarbeiten?
Ist das noch: "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint"? Oder schon "Jenseits von Gut und Böse"?
- Celia -
Eine derartige Ressortverteilung und ein plötzlicher Anflug von selektivem Alzheimerbefall in Hinblick auf die eigenen plakativsten Wahlversprechen ist selbst im charmanten politischen double speak höchstens eine sehr "mutige Entscheidung".
Wieviel Führungskraft, wieviel Durchsetzungsvermögen hinsichtlich seines Programms, so noch vorhanden, trauen man und frau einem Kanzler zu, der seine Schlüsselministerien dem ihm unterlegenen politischen Gegner überlässt? Und von einem Großen Fressen in eben dessen ureigensten emsigen Dunstkreis (bei der ungeschickten Auswahl seiner Dinnerpartner hinterlässt er gern einen patscherten Eindruck) ausrichtet, dass der seiner Partei zu Oppositionszeiten ein solcher Dorn im weitblickenden Augenlichte gewesene Finanzminister eventuell mit seiner Zustimmung weiterhin Entscheidungen auf die lange Regierungsbank schiebt?
Wer hat ihm von der befreienden Wirkung der Arbeit erzählt, zu der er jetzt Studierenden in Form einer Befreiung von den ungeliebten Gebühren im Austausch zu Sozialdiensten rät, auf dass sie zwar einen nützlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten mögen, aber dafür ein Berufsfeld, das ohnehin bereits unter chronischer Unterbezahlung, fehlender Wertschätzung und daher auch Unterbesetzung leidet, weiter diskreditieren? Und an welche Zielgruppe ist dieses Angebot eigentlich gerichtet? Sollten wir nicht eigentlich davon ausgehen, dass StudentInnen, die sich die Studienkosten schwerer leisten können als andere, bereits längst ein wichtiger Bestandteil des Sektors Teilzeitarbeit geworden sind und jetzt nicht vor Freude vom Stuhl kippen, wenn Ihnen ein paar pensionsversicherungstechnisch gut versorgte wohlmeinende ältere Herren (und Damen?) anbieten, die beanstandeten Gebühren à € 6.- die Stunde abzuarbeiten?
Ist das noch: "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint"? Oder schon "Jenseits von Gut und Böse"?
- Celia -
wienermischung - 9. Jan, 21:00