Säuren, Basen - und andere Cousinen
Ich wollte bitte schon immer eine Cousine haben. Mit diesem hübschen französischen Wort hab ich allerlei Romantisches verbunden: eine weitere Schwester, die frau aber an deren Kernfamilie retournieren kann, wenn sie im eigenen Dunstkreis zu sehr stört, kurzweilige Ablenkung bei langwierigen Familienfeiern, und vieles mehr, was mir die einschlägige Kinder- und Jugendliteratur an erstrebenswert abenteuerlichem in den Kopf gesetzt hat.
Eigentlich hab ich sogar eine. Sie ist rund zwei Jahrzehnte älter als ich, und bei einer der fünf Gelegenheiten in meinem aktiven Gedächtnis, zu denen wir uns gesehen haben, wollte sie mir ihre Barbiepuppensammlung, der sie sich Mitte zwanzig dann doch entwachsen fühlte, aufdrängen ( das war aber sicherlich gut gemeint).
Sie entsprach so überhaupt nicht meinem Bild, dass ich offiziell seit vielen Jahren überhaupt keine Cousine habe. Und über das Auftauchen der Enkelin der Cousine meiner Oma schließlich so erfreut war, um aus der großen eine einfache Cousine zu machen.
Nach einem derart freizügigen Umgang mit meinen Verwandschaftsverhältnissen war ich neulich völlig überfordert, als ich eine entfernte weibliche Verwandte meines Sargnagels im Verhältnis zu ihm und seiner Mutter bezeichnungsmäßig dingfest machen musste: wenn jemand die Tochter eines Cousins der Mutter ist, was ist die dann zu eben dieser Mutter und ihrem Nachwuchs? Großcousine erschien mir so logisch, bis mir in einer hitzigen Debatte auseinandergesetzt wurde, Mutter und Sohn könnten NIEMALS den selben Verwandschaftsstatus zu einer anderen Person pflegen, weshalb aus der Mutter dann eine Tante zu werden hat. Einleuchten will mir noch immer nicht ganz, weshalb das so ist. Ich empfinde das als Sache des Standpunkts. Definiere ich das Verhältnis mit Fokus auf die unterschiedlichen Generationen, wird wohl aus der Mutter anstatt einer Cousine eine Tante, definiere ich das Verhältnis nach dem ursprünglichen Verwandschaftsverhältnis der beiden Zweigfamilien, wäre die Mutter eine große Cousine und ihr Sohn ebenfalls, wenn man nur nicht vergißt, ihm das "e" wegzunehmen. Gegebenenfalls kommen dann diese zweiten und dritten Grade ins Spiel, die ich schon als Kind nicht verstanden habe. Angeblich ist meine Cousine vierten Grades schnell einmal wer, und fünften Grades so gut wie jede. Dann ist das ja wieder Sache des Standpunkts, ob ich das dann anerkennen will oder nicht.
Hm. Willst du meine anerkannte Cousine sein?
Lebensläufe nehme ich jederzeit entgegen!
-Antonina
Eigentlich hab ich sogar eine. Sie ist rund zwei Jahrzehnte älter als ich, und bei einer der fünf Gelegenheiten in meinem aktiven Gedächtnis, zu denen wir uns gesehen haben, wollte sie mir ihre Barbiepuppensammlung, der sie sich Mitte zwanzig dann doch entwachsen fühlte, aufdrängen ( das war aber sicherlich gut gemeint).
Sie entsprach so überhaupt nicht meinem Bild, dass ich offiziell seit vielen Jahren überhaupt keine Cousine habe. Und über das Auftauchen der Enkelin der Cousine meiner Oma schließlich so erfreut war, um aus der großen eine einfache Cousine zu machen.
Nach einem derart freizügigen Umgang mit meinen Verwandschaftsverhältnissen war ich neulich völlig überfordert, als ich eine entfernte weibliche Verwandte meines Sargnagels im Verhältnis zu ihm und seiner Mutter bezeichnungsmäßig dingfest machen musste: wenn jemand die Tochter eines Cousins der Mutter ist, was ist die dann zu eben dieser Mutter und ihrem Nachwuchs? Großcousine erschien mir so logisch, bis mir in einer hitzigen Debatte auseinandergesetzt wurde, Mutter und Sohn könnten NIEMALS den selben Verwandschaftsstatus zu einer anderen Person pflegen, weshalb aus der Mutter dann eine Tante zu werden hat. Einleuchten will mir noch immer nicht ganz, weshalb das so ist. Ich empfinde das als Sache des Standpunkts. Definiere ich das Verhältnis mit Fokus auf die unterschiedlichen Generationen, wird wohl aus der Mutter anstatt einer Cousine eine Tante, definiere ich das Verhältnis nach dem ursprünglichen Verwandschaftsverhältnis der beiden Zweigfamilien, wäre die Mutter eine große Cousine und ihr Sohn ebenfalls, wenn man nur nicht vergißt, ihm das "e" wegzunehmen. Gegebenenfalls kommen dann diese zweiten und dritten Grade ins Spiel, die ich schon als Kind nicht verstanden habe. Angeblich ist meine Cousine vierten Grades schnell einmal wer, und fünften Grades so gut wie jede. Dann ist das ja wieder Sache des Standpunkts, ob ich das dann anerkennen will oder nicht.
Hm. Willst du meine anerkannte Cousine sein?
Lebensläufe nehme ich jederzeit entgegen!
-Antonina
wienermischung - 31. Jul, 13:29