16
Dez
2006

Safety Net-ism

Safety Net-ism:
"Der Glaube daran, dass es irgendwo im Hintergrund immer ein finanzielles und emotionales Absicherungsnetz gibt, eine Pufferzone für die Verletzungen im Leben. (Gewöhnlich die Eltern)"

Einst hab ich mir ein Shirt mit dieser Aufschrift gekauft, um es im Bezug auf die finanzielle Unterstützung durch die Eltern selbstironisch auf der Brust provokativ zur Schau zu stellen.

Vorgestern bin ich von der Heretikerin wieder zur Gläubigen geworden, was die emotionale Absicherung angeht. Dazu braucht es nichts weiter als einen ernsthaften Anlass, der eine Grundangst aus der Kindheit durch unglückliche Umstände ein fröhliches Comeback feiern lässt. Schon einmal aus eigener Blödheit die Augen verätzt und in aufsteigender Panik und rasant abnehmender Sehfähigkeit wie eine wild gewordene Hummel durch die Wohnung getaumelt?
In Grenzsituationen ist die eigene Familie doch die Letztinstanz, und beschenkt einen mit Schwestern, die sofort alles liegen und stehen lassen, wenn man hysterisch ins Telefon kreischt, um einen ins Krankenhaus zu fahren, später mit nach Hause zu nehmen und den Tag darauf alle Termine absagen, um für einen da zu sein.

Celia