27
Feb
2008

Babytalk: ein BoBo-Evergreen

Personen aus meinem Mikro- und Makrokosmos haben sich schon vielfach über jene ihrer Freunde beschwert, die seit der Ankunft ihres Nachwuchses kein anderes Thema mehr kennen als denselben und unbeirrt über der schönsten Schokoladetorte blutrünstige Sensationsstories über den Geburtsvorgang, pikante Details den Stuhlgang ihres Sonnenscheins oder ähnlich unpassendes zum Besten geben, so man sie überhaupt nach der wundersamen Vermehrung noch zu Gesicht oder ans Telefon bekommt. Das Thema ist ein BoBo-Evergreen, zu dem es schon Sex-and-the-City-Episoden, Doris-Knecht-Kolumnen und sicherlich auch die eine oder andere Selbsthilfegruppe gab und gibt.
Hormone sind aber auch etwas Gemeines! Da reichen fünfminütige Ereignisse zum falschen Zeitpunkt schon aus, um unsere beste Freundin/unseren besten Freund

- wie lautet eigentlich das aktuellste Modewort für diese Art von lebenswichtiger Bezugsperson? Weiß das wer? -

völlig persönlichkeitszuverändern.


Besonders schlimm, weil nicht mit dem eigenen Hormonhaushalt begründ- oder entschuldbar sind aber frischgebackene Tanten, die vom Thema second-hand-Geburtserfahrung nicht mehr wegzubekommen sind. An alle meine lieben Freunde da draußen: ich sehs ja ein, und werd versuchen, mich zu bessern.

-Antonina

24
Feb
2008

Wochenende

Nichts schöneres gibt es, als am Wochenende neue Städte kennenzulernen und unbekannte Landschaften zu entdecken, erklärte vor kurzem eine Kollegin. Nichts schöneres?
Doch! Denn nach einer fordernden Arbeitswoche kann auch ein Vollbad und ein Ausflug mit dem Mountainbike das Gebot der samstäglichen Stunde sein, während das langweilige Warten am Flughafen oder Bahnhof die gesamte Kurzreise vergällt.

Und doch: Ganz ist mir die Neugier auf die Kulturschätze und Boutiquen anderer Länder nicht abhanden gekommen. Und ein Hotel für Stockholm sollte ich auch noch buchen :)
tina

13
Feb
2008

Plage Nr. 5

= der Valentinstag und seine aggressive Bewerbung durch alle heimischen Unternehmen, die auch nur im Entferntesten etwas mit dem Verkauf von Blumen, Schokolade, oder Parfum zu tun haben.

Im 10-Sekundentakt laufen auf den einschlägigen Radiosendern Einschaltungen mit Aufmachern wie etwa "Männer aufgepasst", die eifrig mitteilen, dass das sich selbst gern als stark bezeichnende Geschlecht jetzt auch in seinen ureigensten Konsumtempeln bei der obligatorischen allwöchentlichen Verwirklichung seiner Tool-Time-Phantasien Gratisrosen für die Frau mitnehmen darf, oder welche, in denen Heidi Klum mit Schlafzimmerstimme der Männerwelt kundtut, was Frauen w-i-r-k-l-i-c-h wollen, oder der fliegende Flo aus der Kosmetikfernsehwerbung doziert, dass man(n) eine wahre Liebe mit einer duftenden Opfergabe zu zementieren habe.

Über Sinn und Unsinn jedweder Memorial Days kann man ja grundsätzlich lange debattieren, doch dass St. Valentin in unserer polytheistischen Gesellschaft der Schutzheilige der Weltwirtschaft ist, kann mir langsam niemand mehr ausreden.

Nachsatz: Ich möchte bitte nichts zum Valentinstag, ich bin schon satt.

- Antonina

12
Feb
2008

Plage Nr. 4

Anrufe weit nach Mitternacht von dir kaum bekannten, dafür aber betrunkenen Menschen, die dir, wenn du verschlafen abhebst, zuerst gar nicht zuordnenbar sind, und die solch einen Anruf für den geeigneten Rahmen und Zeitpunkt dafür halten,

a) dir ihr Herz über eine gerade in die Brüche gegangene Beziehung auszuschütten (?)

b) ein Date mit dir auszumachen

c) Infos über den emotionalen Verfügbarkeitsstand deiner besten Freundin/Schwester/... einzuholen

d) den Geniestreich versuchen, die drei oben genannten Punkte miteinander zu kombinieren (Vielleicht eine multiple Persönlichkeit? oder einfach nur eine auf der Packungsbeilage nicht ausgeschilderte interessante Nebenwirkung irgendeiner Substanz?)

Hmmm...


- Antonina

7
Feb
2008

Plage Nr. 3

Siehe Plage 2 oder Plage 1

Besonders witzlos sind auch Rundmails mit ca. folgendem Inhalt:

Liebe Alle,

tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so wenig Zeit gehabt hab. Jetzt hab ich wieder ein bisschen Luft. Meldets euch, ich bin schon gespannt, was sich bei euch in der Zwischenzeit bei euch getan hat.

LG XXX

Glauben die Verfasser im Ernst, dass frau sich daraufhin meldet? Da ich aber schon das dritte Mail in diesem Stil bekomme, stell ich diese Frage jetzt einmal ins Plenum.

6
Feb
2008

Wien en detail: Heissenberger am Kohlmarkt

Wann immer ich über den Kohlmarkt schlendere, bewundere ich die elegante und anziehende Fassade der Cafébar Heissenberger, die, sollte einen just am hochpreisigen Ende des innerstädtischen Freilufteinkaufsparks die Lust auf eine entspannte Tasse überfallen, sich zumindest optisch so viel besser ausnimmt als der doch zu zuckrige Demel, oder das nüchtern-dunkle Griensteidl.

Gestern aber bin ich zum ersten Mal hineinspaziert, und das als Begleitung einer Dame im Rollstuhl. Es wird beim ersten Mal bleiben: Die Bedienung hat mir teilnahmslos beim Bemühen, mir selber die Glastüre aufzuhalten und gleichzeitig den Rollstuhl durchzuschieben zugesehen, hat mich knapp und ziemlich unfreundlich darüber aufgeklärt, dass in einer Dreiviertelstunde geschlossen wird, und schließlich die Eingangstüre, neben der wir unmittelbar saßen, weit geöffnet, auf dass meine Begleitung sehr bald nach der Rechnung verlangt hat; schließlich ist es des Abends im Februar trotz des ansonsten milden Winters sehr frisch.



Fazit: Schöne Fassade ja, aber auf den Blick dahinter hätte ich verzichten können. Wie uns Kaffee und Tee unter derartigen Umständen geschmeckt haben, war uns nicht mehr erinnerlich.

- Antonina -

1
Feb
2008

Wochenendreflexion

The rhythm of the weekend, with its birth, its planned gaieties, and its announced end, followed the rhythm of life and was a substitute for it.

- F. Scott Fitzgerald -

Sehr weise, der gute Fitzgerald.
Was mich aber daran so schreckt, ist der Umkehrschluss: wie dein Wochenende, so dein Leben. Wenn frau es nicht schafft, ihrem Wochenende einen Lebensfunken einzuhauchen, lebt sie dann?

- Antonina

23
Jan
2008

Europa im Frühling

Kopenhagen, Stockholm, Brüssel - mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht langsam wieder meine Reiselust. Und die Vorfreude: Brüssel ist schon fix, im März werde ich bei der EUROBLOG 2008 eine kurze Präsentation zum Thema Social Software in Kampagnen halten.

Tina