23
Nov
2007

MfG - Mit freundlichen Grüßen

Sehr geehrte Frau Brause!

Seit Jahren sind Sie mir eine gute alte Bekannte, zumindest dem Namen nach. Denn so oft ich auch versucht habe, Ihnen die verschiedentlichen Botschaften, die frau im Laufe eines jungen Lebens so an Ihre Adresse richtet, auch zukommen zu lassen, es scheiterte stets an der Anschrift. Lange Zeit habe ich vermutet, dass Sie und die wichtige Geheimorganisation Salzamt, für die Sie der Legende nach tätig sind, irgendwo auf meinem Universitätsinstitut beheimatet sind, konnte dafür aber leider nie stichhaltige Beweise finden oder zumindest wissenschaftlich ausreichend fundierte Hypothesen formulieren.
Letzte Nacht, die ich unvorhergesehenerweise leider nicht zu Hause verbracht habe (auch so etwas, worüber ich dringend mit Ihnen reden müsste), ist mir schließlich des Rätsels Lösung eingefallen: der technologische Fortschritt kann auch vor Ihnen nicht halt gemacht haben. Ergo sind Sie im Besitz eines Internetzuganges, und wie alle Persönlichkeiten im öffentlichen Leben von ausreichend schizoidem Charakter, um sich wenigstens hin und wieder selbst zu googeln. Somit, Verehrteste, kann ich Ihnen auch all die an Sie gerichteten Gesuche/Anfragen/Beschwerden zugänglich machen, die Sie sonst nicht erreichen.
Aktuell hätte ich ausnahmsweise nur zwei Anliegen:

Warum ist es im Winter kalt?
Und, noch viel wichtiger: Wer hat den Christkindlmarkt erfunden und wie kann man sie/ihn bestrafen?

Ich danke Ihnen im Vorhinein für die mich zufriedenstellende Erledigung meiner Anfrage und verbleibe,

mit freundlichen Grüßen

- Antonina

22
Nov
2007

Schnee her!

Es ist ja wie verhext: Letzte Woche hat uns der Schneefall in ganz Österreich überfallen und bis ins letzte Eck seine Flocken gedrückt. Hat er sich angekündigt? Nein. Hat er einen Termin in meinem Kalender reserviert, für Snowboarden in Salzburg oder in der Steiermark? Nein. Und so saß ich in Wien, fror in meinen wunderschönen aber leider nicht wasserfesten Stiefeln und vertröstete mich mit dem nächsten Wochende...
Und was macht dieser blöde Schnee dann? Er lässt sich verregnen, verlässt die Hauptstadt, zieht sich langsam auf die Berge zurück und lauert auf 2.000 Meter auf den tatsächlichen Wintereinbruch. Hat er das angekündigt? Nein. Und das Snowboarden im Westen hat er auch nicht abgesagt! Aber verregnet - - -

Vielleicht klappt's ja nächstes Wochenende.

tina

20
Nov
2007

Weihnachtseinkauf leichtgemacht...

...beim Weihnachtsmarkt im Wiener MQ, freu mich schon!

tina

2
Nov
2007

Geschichte macht attraktiv

Am Taunus im deutschen Bundesland Hessen langweilt sich im November sogar die Landschaft: Ein Hügel nach dem anderen gähnt im herbstlichen Nebel und schüttelt seine bunte Blätterkrone. Durchgefrorene Fachwerkhäuschen verwandeln Täler in vorwinterliche Idyllen und Supermärkte versorgen bis spätnachts nah und näher.

Da nimmt es nicht wunder, dass findige Bürgermeister und -innen* den hessischen Teil des Limes als zusätzliche Freizeitattraktion entdeckt haben. Über die höchsten Berge der Gegend (knapp 900 Meter) führte der Wall des römischen Reiches, entlang mittlerweile mehr oder minder authentisch rekonstruierter Limestürme und Kastelle.

Geschichte macht attraktiv und ein paar Täfelchen machen aus einem Pfad einen Wanderweg, von dem aus man der Landschaft in den Bauch schauen kann: Kaum Ortschaften, dafür viele Täle liegen am "obergermanischen" Limes in Hessen zwischen Glashütten und Huppert.

Wir haben diesen Teil des Limeswanderwegs mit dem Bike erkundet, hier ein paar Fotos (klicken macht groß):
Taunus

Tuermchen-suchen-

Zugmantel

Sensationelle Trails über Wiesen und durch Wälder wechseln sich mit einigen Schotterstraßen ab. Solange im Herbst noch ein bisschen Sonne scheint, wird der Limeswanderweg durch den Taunus nicht langweilig. Kulturradeln de luxe!

tina

* ob das Patriachat auch in Deutschland die Lokalpolitik fest in Händen hat? Ich weiß es nicht. In Österreich braucht es, so meine Erfahrung, fast kein -innen am Wort Bürgermeister

29
Okt
2007

Buchtipp

Kluge Geschichten, die Menschen nah an Abgründe und wieder zurück auf unsicher gewordenes Terrain führen, finden sich in den Büchern von Juli Zeh. Auf ihrer Website habe ich Links zu zeitkritischen Kommentaren in der Zeit gefunden. Mit dem Phänomen der Zeit beschäftigt sich Zeh auch in ihrem aktuellen Roman, Schilf. Der Kommissar löst darin u.a. den Fall des Zeitmaschinenmörders... sehr empfehlenswert.

tina

14
Okt
2007

Husarentempel

Schade, dass ich keine Fotos habe, das Licht war gestern Abend am Husarentempel bei Mödling ganz warm und herbstlich. Die zahlreichen Singletrails in den Föhrenwäldern machen das Biken zu einem kurzweiligen Vergnügen. Über die goldene Stiege komme ich aber immer noch nicht ohne Absteigen :(
Trotzdem eine meiner liebsten Bike-Strecken, die sich auch an einem Spätnachmittag im Herbst noch ausgeht.

tina

10
Okt
2007

So schwach

ist Österreich? Brillianter Artikel im Falter von Florian Klenk. lesen!

tina

4
Okt
2007

So geht das nicht!

Derzeit bin ich etwas besessen vom liebsten Getränk der InselbewohnerInnen. Es ist nur so: Immer dann, wenn ich gerade absolut keine Zeit habe, wird mir schwindlig bei dem Gedanken, was ich alles machen könnte/wollte/würde, hätte ich, woran es mir in diesem Moment fehlt.
Kaum schleicht sich so etwas wie ein dritter freier Tag ohne konkretes Reiseziel ein, ist es, als ob jemand versehentlich die Delete-Taste gedrückt hätte, was diese Liste angeht.
Tee trinken, halb krank sein oder sich vor Augen führen, wie mies das derzeitige ORF-Nachmittagsprogramm eigentlich ist, stand sicher nicht drauf.

Vielleicht sitzt aber auf meiner Liste einfach nur der Grippo, und morgen habe ich sie wieder. Der Grippo ist ein alter Bekannter von mir, der sich von meinen verlorenen Regenschirmen und fehlenden zweiten Socken ernährt und, wenn ihm langweilig wird, auch gerne Schabernack mit Reisepass, Führerschein oder Schlüsseln treibt. Ich verdanke ihm bereits viele Anektötchen und Schwänke aus meinem Leben, und auch die ein oder andere Zufallsbekanntschaft. Kürzlich musste ich allerdings lesen, dass der Grippo auch fremdgeht. Aus der dieswöchigen Falter-Sex-Kolumne zum Beispiel geht hervor, dass er jemandem mit seinen Späßchen zum Friday-Night-Beischlaf verholfen hat. Ich finde das gar nicht komisch! Meine Liste verstecken, und gar nicht heimlich kichernd hinter dem Kasten sitzen! Ja was soll denn das eigentlich? Grippo, wo bist du? Gib meine Liste wieder her!

Hat ihn wer von euch gesehen?

- Antonina